Stephan Heinsius - Sonnenfinsternisse


Diese Seite enthält Erlebnisberichte und Bilder von Sonnenfinsternissen von 1912 bis heute. In absteigender zeitlicher Reihenfolge werden zunächst die Sonnenfinsternisse von der aktuellsten zurück bis 1998 präsentiert, gefolgt von einem Bericht über die historische Sonnenfinsternis von 1912. Abschließend gibt es Kurzberichte und Bilder meiner Sonnenfinsternis-Beobachtungen in Dreieich von 1996 zurück bis 1976.


Ringförmige Sonnenfinsternis 2010

Ellaidhoo (Malediven)
15. Januar 2010
(eclipseland)

Totale Sonnenfinsternis 2009

Chongqing (China)
22. Juli 2009
(eclipseland)

Totale Sonnenfinsternis 2008

Wüste Gobi, China
01. August 2008

Totale Sonnenfinsternis 2006

Incesu, Türkei
29. März 2006

Ringförmige Sonnenfinsternis 2005

El Espinar, Spanien
03. Oktober 2005

Ringförmige Sonnenfinsternis 2005

Penonome, Panama
08. April 2005

Partielle Sonnenfinsternis 2003

Dreieich-Götzenhain
31. Mai 2003

Totale Sonnenfinsternis 2002

Shingwedzi, Krüger Nationalpark, Südafrika
04. Dezember 2002

Ringförmige Sonnenfinsternis 2001

Nosara, Costa Rica
14. Dezember 2001

Totale Sonnenfinsternis 2001

Mavuradonha, Zimbabwe
21. Juni 2001

Partielle Sonnenfinsternis 2000

Harstad, Norwegen
31. Juli 2000

Totale Sonnenfinsternis 1999

Weil der Stadt
11. August 1999

Totale Sonnenfinsternis 1998

Pointe Noire, Guadeloupe
26. Februar 1998

Ringförmige Sonnenfinsternis 1912

Grabow
17. April 1912


Sonnenfinsternisse in Dreieich-Dreieichenhain 1976-1996



12. Oktober 1996


Die partielle Sonnenfinsternis am Nachmittag des 12. Oktober 1996 war in Dreieich-Dreieichenhain von Anfang bis Ende gut zu beobachten. Nur einige Cirruswolken sorgten zeitweise für starkes Streulicht in der Umgebung der Sonne. Dies hatte zur Folge, dass sich die Sonnensichel zeitweise schlecht vom Himmelshintergrund abzeichnete. Erstaunlich gut funktionierte die Projektionsmethode, mit der man mit der Hand die Sonnensichel irgendwohin projizieren konnte. Während der maximalen Phase wurden die Vögel in der Umgebung ruhiger. In diesen Minuten war ein Hauch einer seltsamen Gedämpftheit zu spüren, die die in das gelbliche Licht der Oktobersonne getauchte Umgebung erfüllte. Wie es wohl bei einer totalen Sonnenfinsternis wäre? Noch waren es drei Jahre bis 1999 die Sonnen-Totalität über Deutschland kommen sollte.

Sonnenfinsternis 1996

Partielle Sonnenfinsternis am 12. Oktober 1996

Die Aufnahme zeigt die partielle Sonnenfinsternis, aufgenommen mit einer Olympus OM2 durch einen Revue Refraktor (f=910mm, D=60mm), 1/1000 Sekunde belichtet auf Fuji100 Negativfilm.


10. Mai 1994


Nur einige wenige sommerliche Cumuluswolken störten zeitweise den Blick auf die partielle Sonnenfinsternis am frühen Abend des 10. Mai 1994 in Dreieich-Dreieichenhain. Mit Absinken der Sonne boten sich einige schöne Blicke, wie zum Beispiel die Sonnensichel neben einer Kastanienblüte. Der Himmel färbte sich in zarten gelb- und orangefarbenen Tönen. Kurz nach der Aufnahme mit der Kastanienblüte verschwand die partiell verfinsterte Sonne hinter einer Wolkenbank. Wider Erwarten erschien sie dann noch einmal kurz vor Sonnenuntergang in starkem Horizontdunst. Blassrot versank sie im grauen Dunst bevor sie den Horizont erreicht hatte. Den größten Teil der Sonnenfinsternis habe ich wie 1984 von meinem Garten aus beobachtet.

Sonnenfinsternis 1994

Partielle Sonnenfinsternis am 10. Mai 1994

Das Bild der Sonne und der Wolke wurde aufgenommen mit einer Olympus OM2 durch einen Revue-Refraktor (f=910mm, D=60mm) und wurde 1/1000 Sekunde auf Fuji100 Negativfilm belichtet. 

Sonnenfinsternis 1994 mit Kastanienblüte

Sonnenfinsternisuntergang 1994

Partielle Sonnenfinsternis am 10. Mai 1994

Das Bild der Sonnensichel mit der Kastanienblüte und der Sonnenfinsternisuntergang wurden aufgenommen mit einer Olympus OM2 und Tokina Telezoom 80-200mm mit 2xTelekonverter bei 400mm auf Fuji100 Negativfilm.


30. Mai 1984


Der 30. Mai 1984 in Dreieich-Dreieichenhain zeigte sich mit viel Regen und Wolken. Bereits am Nachmittag vor der Sonnenfinsternis ging ich raus, um das Wetter zu verfolgen, und ob sich nicht doch noch rechtzeitig Auflockerungen zeigen würden. Dann wurde es tatsächlich heller und sogar der Regen liess nach. Von Norden und Osten her gab es Wolkenlöcher! Es war sehr klar geworden mit einer Sichtweite um 80 Kilometer. Im Westen konnte man bis zum Rheingau sehen. Es war noch sehr nass. Ich holte meine Beobachtungsausrüstung für die Sonnenfinsternis, bestehend aus einem Revue-Refraktor (f=910mm, D=60mm) und einer Olympus OM2-Kamera mit Tokina Telezoom 80-200mm und Telekonverter. Ich beobachtete von meinem Garten aus, mit freiem Blick in Richtung Westen. Es lockerte auf. Die Auflockerungen erweiterten sich und tatsächlich: Die Sonne kam heraus und zeigte sich als Sonnenfinsternis bei einer Supersicht. Zum ersten Mal konnte ich eine Sonnenfinsternis fotografisch festhalten.

Dann zogen wieder Wolken auf. Nur noch ab und zu war die verfinsterte Sonne zu sehen. Als die maximale Phase um 20:09 MESZ erreicht war, war die Sonne nicht mehr zu sehen, aber kurz vorher und kurz nachher. Danach zeigte sich die Sonne nur noch einmal kurz zwischen den Wolken.

Insgesamt zeigte sich die partiell verfinsterte Sonne nur kurz nach dem Durchzug einer Kaltfront. Bis auf das erste Wolkenloch mussten wenige kleine Wolkenlöcher ausreichen, um die Sonnenfinsternis zwischen den schnell ziehenden Wolken zu beobachten.

Zeichnung der Sonnenfinsternis 1984

Zeichnung der Sonnenfinsternis vom 31. Mai 1984

Das Bild zeigt eine Buntstift-Zeichnung, die ich nach der Sonnenfinsternis aus dem Gedächtnis anfertigte. Sie zeigt das erste große Wolkenloch, in dem die verfinsterte Sonne erschien. Das Blau des Himmels kommt aufgrund der kurzen Belichtungszeiten auf den Fotos nicht zur Geltung.

Sonnenfinsternis 1984

Sonnenfinsternis vom 31. Mai 1984 im Teleskop

Das Bild der Sonnenfinsternis vom 30. Mai 1984 hinter Wolken wurde aufgenommen mit einer Olympus OM2 durch einen Revue-Refraktor (f=910mm, D=60mm) und 2xTelekonverter bei f=1820mm und wurde 1/1000 Sekunde auf Fuji100 Negativfilm belichtet.

Sonnenfinsternis 1984

Sonnenfinsternis vom 31. Mai 1984

Aufnahme der Sonnenfinsternis am 30. Mai 1984 in Dreieich-Dreieichenhain mit einer Olympus OM2 und Tokina Telezoom 80-200mm und 2xTelekonverter bei 400mm, 1/1000 Sekunde belichtet bei f22 (f44) auf Fuji100 Negativfilm.


4. Dezember 1983


An einem wolkenlosen Dezembertag war die partielle Sonnenfinsternis im Teleskop (Revue-Refraktor f=910mm, D=60mm mit Revue-Sonnenfilter) gegen 13:20 MEZ in Dreieich-Dreieichenhain beobachtbar. Ich unterbrach das Mittagessen und konnte für wenige Minuten die Finsternis als kleine Delle am Sonnenrand gut erkennen - die erste Sonnenfinsternis, die ich durch ein Teleskop beobachtet habe. Ich war begeistert, wie deutlich sie zu sehen war, obwohl während der maximalen Phase nur etwa 1/1000 der Sonnenscheibe bedeckt war. Sonnenflecken habe ich keine gesehen. Der Beobachtungsort Dreieich-Dreieichenhain lag am nördlichen Rand der Halbschattenzone. Fotos von der Sonnenfinsternis habe ich nicht gemacht.


15. Dezember 1982


An diesem Tag herrschte in Dreieich-Dreieichenhain schlechtes Wetter mit bedecktem Himmel, Schnee und Regen. Daher konnte ich die Sonnenfinsternis leider nicht beobachten.


20. Juli 1982


Für diese Sonnenfinsternis brachte ich erstmals eine astronomische Ausrüstung zur Beobachtung einer Sonnenfinsternis in Stellung. Mein Revue-Refraktor (f=910mm, D=60mm) mit einer Olympus OM2-Kamera und Tele-Konverter zur Aufnahme der Sonne bei 1820mm Brennweite standen bereit. Die Sonnenfinsternis sollte am Beobachtungsort Dreieich-Dreieichenhain um 21:04 MESZ beginnen und dann nur wenige Minuten bis Sonnenuntergang sichtbar sein. Obwohl die Sonne schien, konnte ich nichts von der Finsternis erkennen, denn die Sonne verschwand um 21:04 in starkem Dunst, bevor sie den Horizont erreichen konnte. Auf dem einen Foto, dass ich zuvor bei 1820mm Brennweite machte, ist nichts von der Finsternis zu erkennen.


29. April 1976


Die erste Sonnenfinsternis, die ich erlebt habe, beobachtete ich im Alter von 12 Jahren am 29. April 1976. Mit einer rußgeschwärzen Taucherbrille setzte ich meine Augen unwissentlich der Gefahr der starken Infrarotstrahlung aus, die die Augen bis zur Erblindung schädigen kann. Auf meinen Wunsch gab meine Mutter mir die Taucherbrille mit in die Schule. Es war ein wolkenloser schöner Frühlingstag. Ich beobachtete während der 2. Pause vom Schulhof und später durch die Fenster an einem der Innenhöfe der gerade neu erbauten Weibelfeldschule in Dreieich-Dreieichenhain und liess interessierte Mitschüler auch mal durchsehen. Ich war der letzte, der nach der Pause das Klassenzimmer wieder betrat. Nach der Schule war nichts mehr vom die Sonne verdeckenden Mond zu erkennen. Ich dachte daran, dass es doch auch mal für eine totale Bedeckung reichen müsste. Irgendwann erfuhr ich, dass es in Deutschland, weit weit in der Zukunft, erst im Jahr 1999 so weit sein sollte.