Stephan Heinsius - Flugzeuge



Stephan Heinsius - Flughafensterne


Wenn über dem Frankfurter Flughafen die Abenddämmerung hereinbricht gehen noch während der Westhimmel reichlich Sonnenlicht abstahlt am Boden und am Himmel über dem Airport die Lichter an. Start- und Landebahnen und deren Zufahrtswege sind in verschiedenen Farben illuminiert. Die Vorfelder, die angrenzenden Terminals, Hallen und Frachtgebäude werden durch hellste Scheinwerfer von allen Seiten ausgeleuchtet.

Den besten Blick auf dieses künstliche Lichterschauspiel haben natürlich die Fluglotsen vom Tower, der etwa südlich der Mitte der beiden Landebahnen steht. Von dort aus nach Nordosten gesehen ragt die Frankfurter Skyline hinter dem Terminal 2 hervor. Das Terminal und das Vorfeld mit seiner Beleuchtung umrahmen die Skyline wie ein weihnachtlich geschmückter Gartenzaun.

Bei der am 15. November 2006 geherrscht habenden Südwindwetterlage landen die Flugzeuge von Osten auf den beiden parallel verlaufenden Landebahnen. Noch bei Sonnenuntergang treten sie kaum in Erscheinung, auch wenn die Landescheinwerfer bereits eingeschaltet sind. Im Laufe der Dämmerung werden sie sichtbar, die Flughafensterne. Bis zu 9 scheinen gleichzeitig aus östlicher Richtung. Nur bei genauem Hinsehen sieht man, dass sie sich bewegen, denn sie fliegen direkt auf den Flughafen zu, die Flugzeuge deren Landescheinwerfer nun den Eindruck vermitteln, als ob Sterne auf die Erde niedergehen.

Da sie ständig näher kommen werden sie im Laufe der Zeit auch heller. Doch auch das fällt kaum auf. Nur wenn man eine Weile nicht hingesehen hat sieht man, dass sich etwas verändert hat. Ein anderes "Sternbild" steht am Osthimmel. Genug Anlass für ein fotografisches Experiment!

Bei bis zu etwa einer Sekunde Belichtungszeit und offener Blende zeigt das Bild der landenden Flugzeuge den visuellen Eindruck des Beobachters. Bei 30 Sekunden Belichtungszeit und weiter geschlossener Blende verlaufen die Flughafensterne zu kleinen Strichspuren, während die Scheinwerfer am Boden auf dem Foto sternförmige Konturen angeommen haben. Bei mehreren Minuten Belichtungszeit werden die Einflugschneisen der beiden Landebahnen eindrucksvoll sichbar. Auch der Punkt, ab dem die Flugzeuge dem Funkstrahlen des Instumentenlandesystems folgen wird erkennbar. Bis etwa 20 Kilometer Entfernung verlaufen die Streifen unregelmäßig. Der Endanflug ist dann meist so exakt als ob die Spuren mit dem Lineal gezogen wären.

Flughafensterne 1

Flughafensterne 2

Flughafensterne 2

Flughafensterne

Bei länger werdender Belichtungszeit und kleinerer Blende werden die Landescheinwerfer der Flugzeuge, die am frühen Abend des 15. November 2006 den Frankfurter Flughafen anfliegen zu Stichspuren, die die Einflugschneisen sichbar werden lassen. Die Scheinwerfer am Boden nehmen durch die geschlossene Blende eine Sternenform an. Aufgenommen von der Plattform des Towers am Frankfurter Flughafen, mit einer Canon EOS500N mit Canon Telezoom 75-300 mm und UV-Filter, belichtet auf Fuji400 Negativfilm.

Nach der Dämmerung, wenn das Licht der Sonne ganz verschwunden ist bleibt es hell auf dem Frankfurter Flughafen. Von den echten Sternen sind nur die hellsten sichtbar, obwohl die Luft sehr klar ist und wenig streut. Der künstliche Lichtgigant überstrahlt sie einfach. Auf der Weitwinkelaufnahme ist der Stern Capella als schwache Strichspur im oberen Bilddrittel rechts neben der Skyline erkennbar. Die Skyline im Bild links unten setzt dem Lichtgiganten eine leuchtende Krone auf deren Schein weit in den Himmel hinein ragt.

Lichtgigant

Lichtgigant

Diese Weitwinkelaufnahme zeigt links die Vorfelder vor dem Terminal 2, davor die beiden Landebahnen und dahinter die leuchtenden Türme der Frankfurter Skyline. Die Einflugschneisen werden durch die Strichspuren der landenden Flugzeuge eindrucksvoll sichtbar. Rechts am Horizont ein paar Lichter aus Neu-Isenburg. Aufgenommen am 15. November 2006 von der Plattform des Towers am Frankfurter Flughafen, mit einer Canon EOS500N mit Canon Weitwinkelzoom 24-85 mm, belichtet auf Fuji400 Negativfilm.


Stephan Heinsius - Mondflüge


Mondflug 2005

Mondflug 2005

Flugzeug kurz vor Durchflug vor der Mondscheibe am 18. Mai 2005 um 20:31 MESZ, aufgenommen in Dreieich-Dreieichenhain mit einer Canon EOS500N und Canon Tele-Zoom 75-300mm mit 2x-Tele-Converter bei 600mm, f5,6 (f11), 1/250 Sekunde belichtet auf Fuji400 Negativfilm.

Mondflug 2002

Mondflug 2002

Am 28. März 2002 um 20:05 MEZ wurde am Beobachtungsort im Norden von Dreieich-Dreieichenhain die Mondscheibe von diesem Flugzeug durchflogen, aufgenommen mit einer Canon EOS500N fokal durch einen Celestron C5 Teleskop (f=1250mm, D=125mm), 1/180 Sekunde belichtet auf Fuji400 Negativfilm. Die zwei Punkte in der Mitte des Flugzeugs sind Landescheinwerfer.

Durchflüge vor der Mondscheibe sind sehr viel schwieriger zu fotografieren als diejenigen vor der tiefstehenden Sonne. Wegen der Lichtverhältnisse sind in der Regel längere Belichtungszeiten notwendig, die jedoch aufgrund der hohen Geschwindigkeit der Flugzeuge trotzdem kurz genug sein müssen, damit die Flugzeuge noch scharf abgebildet werden. Zudem ist der Mond meist nur hoch am Himmel gut zu sehen. Damit Mond und Flugzeug einigermaßen gleich groß erscheinen, müssen die Flugzeuge weit genug entfernt sein. Das Flugzeug beim "Mondflug 2005" ist etwa zwei bis drei Kilometer vom Aufnahmeort entfernt. Da es sich um ein kleineres Modell (B737) handelt, reicht diese Entfernung für ein ansprechendes Bild noch aus. Größere Flugzeuge müssen höher fliegen, oder der Mond tiefer stehen, wie beim "Mondflug 2002".


Stephan Heinsius - Sonnenflug 2004


Sonnenflug 2004

Startendes Flugzeug kurz nach Durchflug der Sonnenscheibe am 02. August 2004 um 20:53 MESZ

Aufgenommen in Dreieich-Dreieichenhain mit einer Canon EOS500N fokal durch einen Revue-Refraktor (f=910mm, D=60mm) mit Canon 2xTele-Converter bei 1820mm, 1/180 Sekunde belichtet auf Fuji200 Negativfilm.

Am 02. August 2004 zog ein nach Osten startendes Flugzeug vom Beobachtungsort im Norden von Dreieich-Dreieichenhain kurz vor der untergehenden Sonne vorbei. Diese Aufnahme ist insofern schwierig gewesen, dass das Flugzeug wegen des Baumes erst spät zu sehen war und wegen der im Vergleich zu einer Landung schnelleren Geschwindigkeit sich nur kürzere Zeit im Bildfeld der Kamera befand. Kurz nach dem Durchflug der Sonnenscheibe sind noch deutlich die Luftverwirbelungen durch den heißen Triebwerkstrom erkennbar.


Stephan Heinsius - Aeroclipse!


Während der Zeit der Sommersonnenwende steht die Sonne vom Beobachtungsort im Norden von Dreieich-Dreieichenhain direkt in der Einflugschneise des Frankfurter Flughafens, so wie sie im Endanflug bei westlichen oder südlichen Winden geflogen wird. Dann gibt es pro Sonnenuntergang einige wenige Chancen, dass ein Flugzeug kurz vor der Landung die Sonnenscheibe direkt durchfliegt. Aufgrund der hohen Geschwindigkeit der Flugzeuge ist die dadurch entstehende "partielle Sonnenfinsternis" nur ca. eine Sekunde lang sichtbar.

Durch die warme Luft, die aus den Triebwerken ausströmt bricht sich das Licht der Sonne in den Triebwerkstrahlen anders als in der umgebenden Luft. Wie Feuerzungen ragen sie manchmal über den Rand der Sonnenscheibe hinaus.

Da die Sonne innerhalb weniger Minuten die beiden Einflugschneisen durchläuft und die Flugzeuge die Schneisen sehr genau einhalten, gibt es pro Abend im besten Fall 2 zentrale Durchflüge, so wie am 08. Juli 2002 festgehalten.

Aeroclipse 2002

Aeroclipse 2002

Aeroclipse! - "Partielle Sonnenfinsternis" durch ein Flugzeug, aufgenommen am 08. Juli 2002 gegen 21:24 MESZ, in Dreieich-Dreieichenhain mit einer Canon EOS500N durch einen Revue-Refraktor (f=910mm, D=60mm) mit Canon 2xTele-Converter, 1/250 Sekunde belichtet auf Fuji400 Negativfilm.

Sonnenflug 1999

Sonnenflug 1999

Aufgenommen am 25. Juni 1999 gegen 21:30 MESZ, in Dreieich-Dreieichenhain mit einer Canon EOS500N durch ein Celestron C5-Teleskop (f=1250mm, D=125mm), 1/250 Sekunde belichtet auf Fuji100 Negativfilm. Das Flugzeug befindet sich kurz vor der Landung auf dem Flughafen Frankfurt/Main.


Stephan Heinsius - Flugzeugspuren


Im April 2001 wurden die Flugrouten für An- und Abflüge vom Flughafen Frankfurt/Main geändert. Bei nördlichen oder östlichen Winden wird der Beobachtungsort Dreieich-Dreieichenhain dabei überflogen. Durch nächtliche Langzeitbelichtungen können die Unterschiede, die bei direkter Beobachtung kaum wahrgenommen werden können, sichtbar gemacht werden. Die Scheinwerfer der Flugzeuge hinterlassen dabei eine charakteristische Spur. Innerhalb von einigen Minuten werden dann durch Überlagerung der Spuren die einzelnen "Luftstraßen" sichtbar.

Die folgenden Aufnahmen wurden im Norden von Dreieich-Dreieichenhain aufgenommen, im Abstand von genau einem Jahr. Verwendet wurde eine Canon EOS500N-Kamera mit Weitwinkelzoom 24-85mm bei 24mm. Die Aufnahmen auf der linken Seite zeigen die Situation am Abend des 14. Februar 2001, auf der rechten Seite der selbe Blick genau ein Jahr später, am 14. Februar 2002.

Flugzeugspuren 14.02.2001

Flugzeugspuren 14.02.2001

14.02.2001 20:10-20:26 MEZ, f8 auf Fuji400 Negativfilm

Flugzeugspuren 14.02.2002

Flugzeugspuren 14.02.2002

14.02.2002 20:10-20:20 MEZ, f11 auf Fuji800 Negativfilm

Flugzeugspuren 14.02.2001

Flugzeugspuren 14.02.2001

14.02.2001 20:26-20:41 MEZ, f8 auf Fuji400 Negativfilm

Flugzeugspuren 14.02.2002

Flugzeugspuren 14.02.2002

14.02.2002 20:27-20:43 MEZ, f11 auf Fuji800 Negativfilm

Flugzeugspuren 14.02.2001

Flugzeugspuren 14.02.2001

14.02.2001 20:43-20:53 MEZ, f8 auf Fuji400 Negativfilm

Flugzeugspuren 14.02.2002

Flugzeugspuren 14.02.2002

14.02.2002 20:46-21:00 MEZ, f11 auf Fuji800 Negativfilm

Deutlich ist zu erkennen, dass die Route landender Flugzeuge, die noch 2001 von hinten durch die Bildmitte verläuft, 2002 weggefallen ist. Die von rechts kommenden Flugzeuge, die in der Bildmitte eine Kurve fliegen, fliegen 2002 in der Regel etwas höher als 2001. Die Kurve markiert den Beginn des südlichen Gegenanflugs "Solta-Vadim". 2002 flogen unterhalb der Kurve "Solta" einige startende Flugzeuge in unterschiedlicher Höhe hindurch (Startroute 07 Süd lang). Diese Route wird besonders bei nördlichen Winden beflogen. Der Punkt "Solta" liegt über dem Westen von Dietzenbach.

Einige landende Flugzeuge schalteten ihre Landescheinwerfer erst während oder nach dem Durchfliegen des Bildbereichs ein. Daher sind diese zum Teil weniger deutlich zu erkennen. Die von links unten nach rechts oben verlaufenden kurzen Streifen sind Sterne im Bereich des Sternbildes Löwe.